Chronik
Mit der Niederschrift am 11. Dezember 2000 fing alles an. An diesem Tag kamen 36 Personen im Wappensaal der Sparkasse SÜW Edenkoben zusammen. Der damalige Bürgermeister Werner Kastner eröffnete die Versammlung und erläuterte den Zweck dieser Zusammenkunft: die Gründung des Vereins „Kulturverein Edenkoben“.
Gemäß der üblichen Vorgehensweise bei der Errichtung eines Vereins und den Vereinsregularien wurde ein kompletter Vorstand gewählt. Mit großer Mehrheit wurden folgende Mitglieder in den Gründungsvorstand gewählt:
Der Gründungsvorstand:
Erster Vorsitzender: Herr Dieter Beiersdorf
Als langjähriger Vorsitzender hat er den Kulturverein entscheidend geprägt und ist heute Ehrenmitglied des Kulturvereins.
Zweite Vorsitzende Frau Helga Mäuslein
Schriftführerin Frau Martina Roth
Schatzmeister Herr Herbert Eitel
Laut Satzung wurden vier Beisitzerinnen und Beisitzer gewählt:
Frau Edda Meyer
Herr Dr. Wolfgang Heil
Herr Horst Bereswill
Frau Edith Bär
Kassenprüferinnen und Kassenprüfer:
Herr Torsten Materna (im Gründungsprotokoll irrtümlich als Hans Matterna aufgeführt)
Frau Gabriele Knab


Der Gründung vorausgegangen war ein Aufruf des Bürgermeisters Werner Kastner an die Bürgerinnen und Bürger zur aktiven Unterstützung, um Kunst und Kultur in Edenkoben zu fördern. In seiner Vorstellung sollte der neue Verein das vielfältige Kulturprogramm, das im Künstlerhaus Edenkoben, im Herrenhaus, auf Schloss Ludwigshöhe, im Museum für Weinbau und Stadtgeschichte sowie im Kurpfalzsaal geboten wird, koordinieren und gemeinsam bewerben. „Wein – Wald – Kultur“ sei den Gästen und Einheimischen sehr wohl bekannt, wohingegen das umfangreiche Kulturangebot der Stadt Edenkoben weniger Beachtung fand.


Der Gründungsvorstand nahm sofort seine ehrenamtliche Tätigkeit auf. Die erste reguläre Vorstandssitzung fand am 18.01.2001 statt. Die erste reguläre Mitgliederversammlung folgte am 28.03.2001. Inzwischen konnte der kleine Verein 57 Mitglieder verzeichnen.
Einige Mitglieder des Gründungsvorstands sind auch heute noch im Vorstand tätig: Martina Roth, Edith Bär und Edda Meyer sind seit 25 Jahren dabei und bewahren den Geist und den Elan des damals gegründeten Kulturvereins.
Kein Verein ohne Sponsoren! Ziel des Kulturvereins war immer, den Edenkobenern und ihren Gästen qualitativ hochwertige, aber auch preislich erschwingliche Kulturveranstaltungen anzubieten. Aus diesem Grunde ist der Mitgliedsbeitrag über viele Jahre konstant niedrig geblieben. Ohne die Unterstützung von Sponsoren, wie: Augenoptik Uehlin, Dieter Kissel Stiftung, numero2 – Agentur für digitales Marketing, Sparkasse Südpfalz, VR Bank Südpfalz, wäre so manche Veranstaltung nicht möglich gewesen, weshalb der Kulturverein an dieser Stelle seinen Sponsoren seinen ganz großen Dank ausspricht.
Manchem Mitglied sicherlich noch gut in Erinnerung sind die sogenannten „Vereinsinfos“. Die erste „Vereinsinfo“ erschien am 02.05.2001 und die zweite bereits am 10.05.2001. Sie enthielt Informationen über die Vereinsarbeit, lud zu Veranstaltungen ein und enthielt, wie vom Bürgermeister gewünscht, eine chronologisch geordnete Gesamtschau aller kulturellen Veranstaltungen in Edenkoben für das nächste Halbjahr.
Bei der Erstellung der Gesamtschau war die Kooperation aller Kulturträger in Edenkoben gefragt, besonders zu erwähnen sind hier: Galerie Schloss „Villa Ludwigshöhe“, Galerie Neumühle, Künstlerhaus und Herrenhaus, Theatergruppe des PWV Edenkoben, Liederensemble Edenkoben, Kunsthandwerkergruppe Edenkoben, Museum für Weinbau und Stadtgeschichte und natürlich auch die katholische und die protestantische Kirche Edenkoben, die ihre Kirchen gerne für Veranstaltungen geöffnet haben.
Über Jahre hinweg war die Zusammenarbeit aller kulturellen Akteure in Edenkoben ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit. Veranstaltungstermine wurden abgesprochen und man nutzte gegenseitig die vorhandenen Bühnen.
Dass die Erstellung der regelmäßigen „Vereinsinfos“ und die Erfassung aller Kulturveranstaltungen für die Mitglieder des Vorstands, die ja alle ehrenamtlich tätig waren, viel Arbeit bedeutete, kann man sich vorstellen. Die Veranstaltungs-Chronologie erforderte auch die Mitwirkung aller anderen Anbieter von Kunst und Kultur in Edenkoben, was sich auf die Dauer als außerordentlich schwierig erwies, und so wurde die regelmäßige „Vereinsinfo“ irgendwann eingestellt.



Ab Juli/August 2001 wurden die Mitglieder in Form eines Flyers zweimonatlich über kulturelle Veranstaltungen in Edenkoben informiert.


Mit den Jahren veränderte der Flyer sein Design, seine Farbe, sein Papier, auch das Logo wurde neu gestaltet bis zu seiner heutigen allen bekannten Form und Aussehen.


Auch die Internetpräsenz des Kulturvereins Edenkoben erhielt mit Torsten Materna, der ab Mai 2013 neuer Vorsitzender des Vereins wurde, einen neuen Schub. Der Internetauftritt wurde neu gestaltet, mit den Jahren immer wieder angepasst und leicht verändert. Heute können sich Einheimische und Gäste von Nah und Fern auf der Seite
www.kulturverein-edenkoben.de schnell und einfach über anstehende Veranstaltungen informieren.

Dem Zeitgeist entsprechend ist der Kulturverein auch in den sozialen Medien vertreten und verbreitet die Informationen zu den Veranstaltungen via Facebook, Mitglieder-E-Mail und einem eigenen WhatsApp Kanal.
Natürlich sah der Kulturverein Edenkoben seine alleinige Aufgabe nicht darin, eine Sammlung aller kulturellen Veranstaltungen zusammenzutragen und zu präsentieren. Von Beginn an wurde der Verein selbst als Veranstalter tätig. So beliebte jährliche Veranstaltungen wie „Jazz am Lederstrumpfbrunnen“ mit der New Winestreet Jazzband (früher Winestreet Dixie Company), die „Kellergespräche“ oder das Konzert zum 2. Advent nahmen hier bereits ihren Anfang. Das erste „Kellergespräch“ fand bezeichnender Weise im historischen Kellergewölbe der Villa Ludwigshöhe statt. Die Edenkobener Chöre, die jedes Jahr am 2. Advent die Menschen auf die Weihnachtszeit einstimmten, waren fester Bestandteil des Programms. Mittlerweile wurden sie abgelöst durch den Auftritt von „LJO Brass“, das Blechbläserquintett, welches immer am zweiten Sonntag im Dezember die Zuhörer mit stimmungsvollen Stücken in ihren Bann zieht.
Im Programm des Kulturvereins Edenkoben findet sich von Anfang an Hochkarätiges:
Die mit vielen Preisen ausgezeichnete klassische Chansonnière Annette Postel trat regelmäßig im Kurpfalzsaal auf, zuletzt im März 2025 zum Jubiläumsjahr des Kulturvereins, ebenso wie „Vielharmonie Sachsenhausen“, ein gemischter Chor mit einem Repertoire von Klassik über Volkslied bis hin zu Pop und Rock.
Das in der Pfalz beliebte „Chawwerusch Theater“ gastierte mehrfach in Edenkoben mit seinem vielfältigen Programm, wie der Kriminalkomödie „Bistro mortale“, der Lebensgeschichte des Danny Boodman in „Novecento“ und sogar mit einer Open-Air-Theateraufführung anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Élysée-Vertrages – „Eine Nacht im August“ wurde unter freiem Himmel auf dem Ludwigsplatz aufgeführt.
Es gab Theater und Konzerte für Kinder, und seit 2014 unterstützt der Kulturverein den „Lesesommer RLP“, der Kinder und Jugendlichen Lesespaß vermitteln und ein spannendes Programm für die Sommerferien sein soll.
Französisches Theater und Musik – schließlich liegt Frankreich so nah – hat genauso seinen Platz im Programm. So gastierten u.a. das bekannte „Marcel-Adam-Trio“ und der Sänger und Schauspieler Philippe Huguet mehrfach in Edenkoben und erfreuten die Zuhörer mit französischen Chansons und elsässischen Mundartliedern.
Was wäre ein Kulturprogramm ohne Satire? Zu den Highlights dieses Genre zählen die Gastauftritte des Berliner Kabarett-Theaters „Distel“ mit politischer Satire, des Dresdner Kabaretts „Herkuleskeule“ und der beliebten „Leipziger Pfeffermühle“, die mehrmals mit ihrer spritzigen Satire in Edenkoben auftrat.
Auch die pfälzer Mundart kam mit dem pfälzischen Mundartdichter „Gerd Runck“ und mit dem beliebten Comedy-Duo „Spitz und Stumpf“ nicht zu kurz. Ein besonderes Highlight war im Jahr 2003 der Auftritt des „Don Kosaken Chors Wanja Hlibka“ in der protestantischen Kirche, mit 705 verkauften Eintrittskarten!
Und ganz besonders stolz sind die Mitglieder des Vorstands, dass es ihnen im Juli 2023 gelang den bekannten Kabarettisten Lars Reichow nach Edenkoben zu locken, der im ausverkauften Kurpfalzsaal Feinsinniges und Nachdenkliches zum Besten gab.
Ein außergewöhnliches Projekt war im Jahr 2002 entstanden: das Projekt „Kunst und Kultur am Mühlbach“ in Zusammenarbeit mit der Galerie Neumühle fand im Mai 2002 statt. Bei einem Rundgang entlang der historischen Gebäude wurde die Geschichte der einzelnen Häuser wie Künstlerhaus, Herrenhaus, Neumühle und Kloster Heilsbruck erläutert. Das Interesse der 100 Teilnehmer war riesig.
Zwei weitere besondere Veranstaltungen verdienen Erwähnung: in 2011 gab es in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein eine Promotion Veranstaltung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung Warendorf mit dem Titel „Kunst & Kulinarisches rund ums Pferd“.
Und 2014 fand eine exklusive Führung durch die Ausstellung „Im Banne der Verwüstung“ – Max Slevogt und der 1. Weltkrieg“ statt.
Wer erinnert sich?












Zwischenzeitlich hatte es der Kulturverein Edenkoben übernommen, die Weiberfaschings-Veranstaltungen am „schmotzigen Donnerstag“ auszurichten. Mit den „Schönen Mannheim’s“, den „MEDLZ“, „Stimmalarm“ und den „Wonderfrolleins“ starteten die kostümierten Gäste in die Faschingszeit.

Im Jahr 2004 hatte der kleine Verein 103 Mitglieder und 2014 war er bereits auf 127 Mitglieder angewachsen, bei einem jetzigen Stand von 153 Mitgliedern (1/2025). Der Mitgliedsbeitrag von 20 € im Jahr ist über viele Jahre konstant geblieben, obwohl die Kosten für Auftritte der Künstler stetig gestiegen sind und der Verein weiterhin auf Unterstützung durch Sponsoren angewiesen ist.
Mit Beginn der Corona-Zeit im Jahr 2020 kam das kulturelle Leben auch in Edenkoben zum Erliegen. Pandemiebedingt fand die letzte Veranstaltung des Kulturvereins Edenkoben am 20.02.2020, Weiberfastnacht mit den „MEDLZ“, statt. Im Dezember 2020 eröffnete der Vorsitzende Torsten Materna die 1. Digitale Mitgliederversammlung, an der 16 Mitglieder teilnahmen.
Der Programmflyer mit dem gebündelten kulturellen Angebot in Edenkoben wurde nicht mehr ausgearbeitet und wurde in der Folge komplett eingestellt.
Nach Aufhebung aller pandemiebedingten Einschränkungen konnte im September 2021 wieder eine Mitgliederversammlung durchgeführt werden. Torsten Materna gab den Vorsitz ab und Jutta Grünenwald wurde zur ersten Vorsitzenden, Martina Roth zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Das kulturelle Leben in Edenkoben nahm wieder Fahrt auf. Neu ist, dass der Kulturverein Edenkoben einen eigenen Programmflyer mit einem Programm für das ganze Jahr herausgibt. Fast jeden Monat können die Mitglieder und Gäste eine schöne Veranstaltung besuchen. Zudem hat der Kulturverein sein kulturelles Angebotsspektrum durch Busfahrten zu besonderen Orten erweitert, was von den Mitgliedern und Gästen freudig angenommen wird.
Die erste vom Kulturverein Edenkoben organisierte Busfahrt brachte die Gäste zum Schloss Karlsruhe zu der hervorragend geführten Ausstellung „Göttinnen des Jugendstils“ des Badischen Landesmuseum. Weitere sehr interessante Ausstellungen und Orte wurden per Bus besucht: die Bundesgartenschau in Mannheim, die Ausstellung „Van Gogh alive“ in Frankfurt, zur Operngala in Schwetzingen „Schloss in Flammen“ moderiert von Chako Habekost. Ein besonderes Highlight war die Tagesfahrt zum Weltkulturerbe „Völklinger Hütte“.




25 Jahre Kulturverein Edenkoben
In diesem Jahr, 2025, feiert der Kulturverein sein 25-jähriges Bestehen und hat viele schöne und interessante Veranstaltungen im Angebot. Die stetig ansteigende Mitgliederzahl zeigt, dass das Interesse an Kunst und Kultur groß ist.
Der Kulturverein Edenkoben mit seinen aktuellen Vorstandsmitgliedern, Jutta Grünenwald, Martina Roth, Markus Roth, Patricia Hesse, Edith Bär, Vera Korell, Annick Löffler und Edda Meyer, bedankt sich ganz herzlich an dieser Stelle bei allen seinen Mitgliedern und Gästen für die seit 25 Jahren bestehende Unterstützung und Treue und bedankt sich ebenso herzlich für die gute Zusammenarbeit mit den anderen Kulturträgern und den Sponsoren, mit deren Beitrag viele schöne Veranstaltungen erst möglich wurden

Text: Patricia Hesse
Bilder: privates Archiv Edith Bär und Homepage des Kulturvereins Edenkoben