Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Edenkobener Kulturvereins

Mitgliederversammlung informierte über den Stand der Dinge

„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ Eine Aussage die anscheinend überall Beachtung findet – nur nicht immer beim Kulturverein Edenkoben. Der hatte am Donnerstagabend zu einer Mitgliederversammlung in den Speicher des Museums für Weinbau und Stadtgeschichte gebeten. Auf der Tagesordnung standen u. a. Rechenschafts- und Kassenberichte, doch bevor man sich diesen trockenen Themen zuwandte, erfreuten sich die zahlreich erschienen Gäste erst einmal an einem kulturellen Rahmenprogramm, das von dem Erzähler und Sänger Erich Hoffmann, mit Unterstützung seiner Ehefrau Inge, die ebenfalls singt und Gitarre spielt, gestaltet wurde. Hoffmann rezitierte dabei Gedichte des wohl bekanntesten Pfälzer Mundartdichters „Bellemer Heiner“ auf so vergnügliche Art und Weise, dass danach wohl niemand mehr so rechte Lust hatte, die Gesetzesanforderung, die Mitgliederversammlungen notwendig macht, gerne zu erfüllen.

Aber was sein muss sein, und so begrüßte der Vereinsvorsitzende Dieter Beiersdorf die rund 40 Anwesenden nach der gelungenen Vorstellung der Hoffmanns alle noch einmal recht herzlich, diesmal aber mit einer offiziellen Note, und legte dann seinen Rechenschaftsbericht ab. Der gliederte sich im Wesentlichen in sechs Teile. Zunächst ging es um den Vorstand, der sich neben Beiersdorf aus seinem Stellvertreter Dr. Wolfgang Heil, dem Schatzmeister Torsten Materna, der Schriftführerin Martina Roth, und den Beisitzern Edith Bär, Ulrike Lintz und Edda Meyer zusammensetzt. Im vergangenen Jahr hatte der Vorstend zehn Sitzungen abgehalten. Zu seinen Aufgaben zählt u. a. Beiersdorfs zweiter Rechenschaftsberichtspunkt, die Mitgliederinformation, der durch Postzustellungen und Info-Gesprächen zur Genüge nachgekommen worden war. Punkt 3 beschäftigte sich mit der von den Mitgliedern wahrscheinlich am meisten frequentierten Aufgabe des Vereins, den eigenen Veranstaltungen. Davon gab es 2009 zehn, darunter drei für Kinder, eine für Jugendliche („Hey das geht gut rein“ mit Jemas Solo), und sechs für Erwachsene, dabei z. B. einen Auftritt der Leipziger Pfeffermühle, und eine Lesung mit der weltbekannten Schauspielerin Hanna Schygulla.

Eine weitere wichtige Funktion, die der Kulturverein ausübt ist die Koordination des künstlerischen Angebots in Edenkoben. Dazu pflegt er gute Kontakte zum Künstlerhaus, Herrenhaus, der Finanzhochschule, dem Liedensemble, und den Bücherfreunden aus Edenkoben. Punkt 5 ist schließlich die Kooperation mit den Kindergärten und Schulen der Stadt, und schlus- sendlich die Nummer 6, die Öffentlichkeitsarbeit. Als Schlusssatz seiner Ausführungen sagte Dieter Beiersdorf wörtlich: „Unser Verein hat in den neun Jahren seines Bestehens seinen Platz in der Kulturlandschaft Edenkobens gefunden.“

Martina Roth verlas anschließend Zahlen und Fakten rund um den Verein, der aus 124 Mitglie- dern besteht, und im letzten Jahr neun Neuzugänge verbuchen konnte. Torsten Materna schilderte im Anschluss die finanzielle Situation, die mit einem aktuellen Kassenstand von 9000 Euro zwar nicht rosig, aber auch nicht besorgniserregend sei. Der Verein hofft weiterhin auf Unterstützung von Stadt und Sponsoren, hier insbesondere der Sparkasse Südliche Weinstraße.

Vorstand und Schatzmeister wurden danach einstimmig entlastet, und Dieter Beiersdorf gab jetzt noch einen kurzen Ausblick auf die Zukunft des Vereins. „Wir wollen auch künftig nicht zur In- flation der Angebote im Kulturbereich beitragen“, sagte er. Trotzdem wies er heute schon auf ein paar interessante Veranstaltungen hin, die für das laufende Jahr bereits feststehen. So wird vom 9. Mai bis 13. Juni eine Ausstellung der Malerin & Lyrikerin Gudrun Schön-Stoll unter dem Motto „Befindlichkeiten in Wort und Bild“ im Museumsspeicher zu erleben sein, und am 9. Mai steht außerdem ein musikalisches Schmankerl mit der Pianistin Nina Martinez auf dem Plan, die zu- sammen mit zwei Perkussionisten ihre eigenwilligen Kompositionen, die eine gekonnte Mischung aus Klassik und Populärmusik sind, im Festsaal der Villa Ludwigshöhe vorstellen wird. Am 22. August gibt es dann traditionsgemäß „Jazz am Lederstrumpfbrunnen“ mit der Winestreet-Dixie-Company, und am 23. Oktober gibt sich auch Annette Postel mit „Kurtweilligem“ wieder mal die Ehre im Kurpfalzsaal.

Autor: Hans Kraus, veröffentlicht in der Edenkobener Rundschau am 25.03.2010

Eine Antwort

  1. Theo Franken sagt:

    Hallo Freunde!
    Erstmal danke für den rundum gelungenen Bericht.
    Hätte nicht gedacht dass soviel über unseren Verein in der „Rundschau“ erscheint.
    Hätte mich zwar gefreut wenn unser erster Stammtisch am 22.4. noch erwähnt worden wäre aber das interessiert den Leser wahrscheinlich nicht so sehr.
    Bin stolz Mitglied des KV zu sein.
    Theo